6 Minuten11.07.2023
von Stefan Ganzke
Stolpern, Rutschen oder Stürzen – kurz: SRS-Unfälle – sind eine oftmals stark unterschätzte und zugleich sehr oft eintretende Art von Arbeitsunfällen. Allein im Jahr 2021 ereigneten sich etwa in Deutschland über 172.000 meldepflichtige SRS-Arbeitsunfälle – also Unfälle mit mehr als drei Ausfallstagen. In Folge von SRS-Unfällen gab es nicht nur sieben Tote, sondern auch knapp 2.700 Menschen, die komplett oder teilweise berufsunfähig wurden.
Ein bedeutendes Problem bei SRS-Unfällen ist die oft fehlende bewusste Wahrnehmung des Risikos. Wenn zum Beispiel an Extrudern Einzugsstellen offensichtlich frei zugänglich sind, der Ofen in der Stahlindustrie auf hohen Temperaturen läuft oder in der Logistik die Staplerfahrer durch eine Lagerhalle fahren, ist das Risiko schnell zu erkennen. Bei rutschigen Böden oder auf Treppen hingegen fällt es den meisten Menschen schwerer, ein akutes Risiko für sich und andere wahrzunehmen. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, nicht nur auf Rechtskonformität zu setzen, sondern auch auf sichere Verhaltensweisen von Führungskräften und Mitarbeitenden.