6 Minuten27.06.2022
von Stefan Ganzke
Seit 2012 befinden sich die meldepflichtigen Arbeitsunfälle in Deutschland auf einem Plateau. Seit gut 10 Jahren gibt es keine signifikante Verbesserung, lediglich eine kurze Unterbrechung durch das erste Jahr der Corona-Pandemie. Ganz oben auf der Unfallstatistik stehen z. B. Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle (SRS). Allein im Jahr 2019 ereigneten sich in Deutschland pro Tag 460 SRS Unfälle. Wie lässt sich das erklären? Die bisherigen technischen, organisatorischen und personenbezogenen (TOP) Schutzmaßnahmen scheinen ab einem bestimmten Punkt an ihre Grenzen zu stoßen und können die Unfallquote nicht weiter senken.
Wenn auch Ihr Unternehmen in puncto Unfallquote stagniert, also ein Plateau an meldepflichtigen Arbeitsunfällen erreicht hat und seine Sicherheitskultur weiterentwickeln möchte, dann werden ergänzend zu den TOP-Schutzmaßnahmen weitere Strategien und Methoden notwendig. Besserer Arbeitsschutz braucht stärkeren Fokus auf die Menschen im Unternehmen und ihr Verhalten.
Wollen Sie Arbeitssicherheit positiv beeinflussen? Dann sollten Sie grundlegendes Wissen der Verhaltensanalyse haben und darüber, wie man Verhalten von Menschen verändern kann. Um eine Transformation von unsicheren zu sicheren Verhaltensweisen zu erreichen und dadurch Arbeitsunfälle nachhaltig zu reduzieren, braucht es eine bestimmte DNA in der Sicherheitskultur Ihres Unternehmens. Wir haben dafür den Begriff „Sicherheitskultur DNA“ eingeführt. Diese beinhaltet drei essenzielle DNA-Stränge:
- Safety Mindset
- Kommunikation
- Behavior Based Safety
In diesem Artikel geht es um den ersten DNA-Strang „Safety Mindset“, die Relevanz von Glaubenssätzen für den Arbeitsschutz. Sie werden erfahren, welche Rolle Glaubenssätze bei der Entwicklung einer Sicherheitskultur im Sinne der Bradley-Kurve spielen, wie sie entstehen und wie Sie Einfluss nehmen und für mehr fördernde Glaubenssätze im Sinne der Arbeitssicherheit sorgen können.