2. Einführungsphase
Die Einführungsphase dient dazu, die Prinzipien des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses im Unternehmen zu etablieren. Sie umfasst:
die Kommunikationsstrategie
die Schulung der Führungskräfte und Moderatorenausbildung sowie
eine Auftaktveranstaltung
die Abgrenzung erster Verbesserungsbereiche
die Auswahl geeigneter Verfahren
die Durchführung von Pilotprojekten
Die Einführungsphase ist der eigentliche Start des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses. Sie zielt darauf ab, ihn für alle Mitarbeitenden sichtbar zu machen. Zu diesem Zweck sollte die Kommunikationsstrategie proaktiv und zielgruppenspezifisch gestaltet sein. Informieren Sie Ihre Mitarbeitenden rechtzeitig vor der Auftaktveranstaltung über den kontinuierlichen Verbesserungsprozess und die Beweggründe der Geschäftsführung sowie die Agenda der Auftaktveranstaltung. Wählen Sie dafür geeignete Kanäle, die sicherstellen, dass Ihre Botschaft die Mitarbeitenden auch wirklich erreicht. Im Anschluss an die initiale Kommunikation sollten Sie die grundlegende Information mindestens einmal erneut an die Belegschaft senden, ggf. in angereicherter Form z. B. mit konkreteren Programmpunkten der Auftaktveranstaltung oder der Vorstellung eines spezifischen KVP-Logos oder eines KVP-Helpdesks.
Für spezielle Gruppen, z. B. Führungskräfte oder den Betriebsrat, sollten besondere Kommunikationsstrategien und -mittel geplant werden. Es gilt dabei sicherzustellen, dass Führungskräfte und andere Mitarbeitende, die für die Initiierung einer KVP-Kultur eine zentrale Rolle spielen, im Vorfeld der Auftaktveranstaltung ausreichend geschult werden und die notwendige Vorbereitungszeit erhalten. Die Bestimmung von KVP-Moderatoren ist besonders hilfreich. In KVP-Moderatoren-Schulungen wird grundlegendes Wissen vermittelt, das KVP-Moderatoren befähigt, KVP-Workshops zu leiten und KVP-Projekte erfolgreich umzusetzen. Hierzu sind neben Fachkompetenzen auch soziale Kompetenzen und Moderationsfähigkeiten wichtig.
Während der Auftaktveranstaltung sollten Sie zunächst die Grundlagentheorie des kontinuierlichen Verbesserungsprozess vermitteln und diese anschließend in einem eher praxisorientierten Teil in Kleingruppen vertiefen. Dieser Praxisteil sollte von externen Experten und internen KVP-Moderatoren begleitet werden und liefert im Ergebnis optimaler Weise bereits konkrete Anwendungsfälle.
Während der Einführungsphase ist es von besonderer Bedeutung, dass die Geschäftsführung ausreichend Engagement zeigt. Dies verleiht dem Projekt die benötigte Autorität und gewährleistet, dass der kontinuierliche Verbesserungsprozess unangefochten bleibt. Dieses Engagement kann sich beispielsweise dadurch manifestieren, dass Vertreter der Geschäftsführung sich an der Auftaktveranstaltung beteiligen oder diese sogar initiieren.
Die Zeit nach dem Auftakt ist aus Sicht der Changemanagements besonders kritisch. Warum? - Spätestens nach der Auftaktveranstaltung besteht seitens der Mitarbeitenden die Erwartung, dass nun auch konkret etwas passiert. Werden solche Erwartungen nicht beachtet (oder erfüllt), schwindet das Vertrauen in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess und die Wichtigkeit seiner Initiierung. Um dies zu verhindern, sollten aus der Auftaktveranstaltung heraus, einige Themen für Pilotprojekte ausgewählt werden. Diese sollten schnell und unkompliziert umsetzbar sein.
Es ist essenziell, dass Sie in dieser Phase ausreichend kommunizieren. Es kommt dabei manchmal weniger auf die konkreten Inhalte, sondern auf das Momentum an. Die Pilotgruppen sowie deren geplanten oder erreichten Verbesserungen sind besonders geeignet für zeitnahe interne und externe Kommunikation.