Reaktive oder proaktive Kennzahlen?
Sicherheitsindikatoren im Arbeitsschutz, auch SPIs, Safety Performance Indicators genannt, lassen sich in zwei Kategorien einteilen: Lagging (nachlaufende, reaktive) und Leading (vorlaufende, proaktive) Kennzahlen. Ähnlich wie es bei den diversen Methoden und Schwerpunkten im Arbeitsschutz wichtig ist, eine gesunde Balance zu finden, empfiehlt es sich, bei der Wahl der Kennzahlen traditionelle Kennzahlen durch moderne zu ergänzen.
Reaktive Kennzahlen sind geeignet, um im Rückblick und im Vergleich mit anderen Unternehmen zu zeigen, auf welchem Level sich der Arbeitsschutz bewegt. Sie beziehen sich auf die gesammelten Daten zu Sicherheitsvorfällen oder -ergebnissen, die bereits eingetreten sind und nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Mit anderen Worten: Sie sind nachlaufend, weil sie sich auf vergangene Ereignisse konzentrieren. Sie geben jedoch keinen Anhaltspunkt darüber, wie eine Verbesserung erreicht werden könnte. Für einen Fokus auf die Zukunft empfiehlt sich daher zusätzlich ein Blick auf sogenannte Leading Indikatoren, also proaktive Kennzahlen. Sie werden manchmal auch als „präventive Kennzahlen“ bezeichnet und unterscheiden sich von Lagging Indikatoren dadurch, dass sie sich nicht auf bereits eingetretene Vorfälle beziehen, sondern auf umsetzbare Maßnahmen oder beeinflussbare Bedingungen, die helfen, zukünftige Vorfälle zu vermeiden.