Biostoffe Risikogruppe 2 – Beispiele
Für den Arbeitsschutz relevanter sind die Biostoffe der Risikogruppe 2, die durchaus Krankheiten hervorrufen können, wobei aber die entstehenden Gesundheitsprobleme in der Regel gut beherrschbar sind. Hierunter fallen z. B. die Grippeviren, die Erreger von Mumps, Masern, Diphtherie, Lungenentzündung, Erkältungserreger, Hepatitis A und die meisten Schimmelpilze.
Biostoffe Risikogruppe 3 – Beispiele
Biostoffe der Risikogruppe 3 sind z. B. Milzbranderreger, Tetanus, Tuberkulose oder Vogelgrippe. Bei diesen Biostoffen sind in der Regel besondere Schutzmaßnahmen zu ergreifen, denn sie rufen schwere Erkrankungen hervor, die sich auch in der Bevölkerung verbreiten, typischerweise aber wirksam behandelt werden können.
Risikogruppe 3**: Einen Sonderstatus haben die Stoffe der Risikogruppe 3, die nicht durch die Luft (also durch Aushusten, Ausatmen, Niesen etc.) übertragen werden können. Hierunter fallen z. B. Hepatitis B und C, der EHEC-Erreger (eine Darmkrankheit), aber auch HIV und das Tollwut-Virus. Sie gehören zur Sondergruppe 3** und haben erleichterte Schutzmaßnahmen zur Folge.
Hepatitis-Erreger werden z. B. in der Regel nur durch Blut–Blut–Kontakte übertragen: Im Gesundheitswesen wird daher ein besonderer Fokus auf die möglichst komplette Vermeidung von Nadelstichverletzungen gelegt, es sind aber z. B. keine Maßnahmen zur Vermeidung einer Inhalation erforderlich (z. B. Absauganlagen, hohe Luftwechselraten).
Biostoffe der Risikogruppe 4 – Beispiele
Brandgefährlich sind indessen die Erreger der Risikostufe 4, da hier die Behandlung mit großen Schwierigkeiten verbunden ist. Die gute Nachricht: In diese Kategorie fallen „nur“ die Erreger von Lassa, Ebola und anderen Tropenkrankheiten, die normalerweise in Europa nicht vorkommen. In der Regel müssen sich daher nur international agierende Unternehmen, die den Arbeitsschutz in den betroffenen Ländern verantworten, mit ihnen beschäftigen. Eine Ausnahme ist aber z. B. der Arbeitsschutz in Tropenkrankenhäuser oder auch für Geschäftsreisen in kritische Gebiete.